Das kalte Herz

Märchen von Wilhelm Hauff in 4 Akten | Dauer ca. 70 Minuten

Altersempfehlung: ab 12 Jahren

Puppenköpfe Arno Visino
Figurenbau Otto Bille
Kostüme Annelore Bille
Bühnenbild Otto Bille
Text / Sprecher Annelore und Otto Bille
Inszenierung Annelore und Otto Bille

Das kalte Herz ist ein Märchen von Wilhelm Hauff. Es erschien im Jahr 1827 in Hauffs Märchenalmanach auf das Jahr 1828, in zwei Teilen als Binnenerzählung eingebettet in die Erzählung Das Wirtshaus im Spessart.

Peter Munk, genannt auch als Kohlenmunk-Peter, führt im Schwarzwald die Köhlerei seines verstorbenen Vaters. Er ist mit der schmutzigen, anstrengenden, schlecht bezahlten und wenig respektierten Arbeit unzufrieden. Er träumt davon, viel Geld zu haben und angesehen zu sein wie der reiche Ezechiel. Von seiner Mutter erfährt er, dass es im Schwarzwald einen Waldgeist, das Glasmännlein, auch Schatzhauser genannt, gibt. Dieser erfüllt jedem, der wie Peter Munk an einem Sonntag geboren ist, drei Wünsche, wenn man ihn mit einem bestimmten Vers ruft.

Mit dem Vers: „Schatzhauser im grünen Tannewald, bist schon viel hundert Jahre alt. Dein gehört all Land, wo Tannen stehn – lässt sich nur Sonntagskindern sehn“ ruft Peter das Glasmännlein, das ihm drei Wünsche gewährt. Zuerst wünscht er sich Geld und Tanzkünste für das Wirtshaus, dann eine Glashütte mit dem zugehörigen Pferdegespann. Wütend über die kurzsichtigen Wünsche verweigert das Glasmännlein Peter die Erfüllung des letzten Wunsches. Peter ist dennoch zunächst sehr zufrieden mit seiner Glashütte und seinem neuen Status in der Gesellschaft. Er wird schnell zum angesehensten Mann im Schwarzwald. Doch der fehlende Verstand für sein Geschäft macht sich bald bemerkbar. Zunehmend gerät er in den Sog des Müßiggangs und der Spielerei. Er vernachlässigt seine Glashütte derart, dass er sie zuletzt verpfänden muss. In seiner Not wendet er sich an den Holländermichel, der – im Gegensatz zum Glasmännlein – mit dem Bösen im Bunde steht. Michel erweist sich großzügiger als das Glasmännlein, fordert als Preis für seine Hilfe allerdings Peters Herz. Dieses sei ihm mit seinen Gefühlen im Leben ohnedies nur hinderlich, meint er. Dafür soll Peter einen kalten Stein in die Brust und zunächst 500.000 Taler bekommen, er könne aber jederzeit wiederkommen, wenn er mehr Geld brauche.
Peter baut ein riesiges Haus im Schwarzwald und arbeitet fortan als Händler und Geldverleiher zu Wucherzinsen. Für seinen unerbittlichen Geiz ist er verschrien; er verjagt alle Armen, die vor seinem Haus betteln. Seiner alten Mutter gibt er nur ein Almosen und hält sie sonst von sich fern. Peter heiratete die schöne Liesbeth. Doch Lisbeth fühlt sich bald unglücklich. Peter ist nur schlecht gelaunt, geizig, und er verbietet Lisbeth trotz des immensen Vermögens, den Armen zu helfen.
Eines Tages, kommt ein alter, kleiner Mann vorbei und bittet Lisbeth um einen Schluck Wasser. Sie bietet ihm Milch und Brot an. In dem Moment, als sich der Mann bedankt und meint, dass solch ein Herz nicht unbelohnt bleibe, kommt Peter zurück. Außer sich vor Wut schlägt er auf seine Frau Lisbeth ein, die sofort tot ist. Peter bereut zunächst seine Tat, worauf sich der alte Mann als das Glasmännlein zu erkennen gibt und erwidert, dass Peter die schönste Blume des Schwarzwaldes zertreten habe. Peter gibt dem Glasmännlein die Schuld, da erinnert sich Peter, dass er ja noch einen letzten Wunsch frei hat. Er will sein Herz zurückhaben, doch der Schatzhauser kann ihm nicht helfen, da der Handel „Geld gegen Herz“ nicht mit ihm gemacht wurde. „Diesmal musst du alles allein vollbringen“.
Peter geht zum Holländermichel und behauptet, dieser habe ihn betrogen, er habe ihm nämlich gar kein Steinherz eingesetzt. Michel will ihm das Gegenteil beweisen und setzt ihm „zur Probe“ das echte Herz nochmals ein. Als Peter vor ihm weglaufen will, reißt er einen Baum aus, der den Holländermichel selbst erschlägt. Nunmehr bereut er sein verpfuschtes Leben, woraufhin das Glasmännlein ihn mit seiner Mutter und der wieder zum Leben erweckten Lisbeth zusammenführt. Auf Anraten des Glasmännleins arbeitet er fortan fleißig als Köhler und wird auch ohne viel Geld zu einem anerkannten Mann.